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Social-Media-Marketing mit knappen Budget – ein Überblick für kleine Unternehmen

Geschrieben von Jan | 08.11.2021 14:13:24

 

Eine Kampagne auf Facebook, eine auf Instagram und noch eine auf LinkedIn, daneben noch regelmässig organische Posts und Community Management. Social-Media-Marketing ist nicht nur zeitaufwändig, sondern kann auch teuer werden. Gerade für kleine Unternehmen oder Start-ups kann das zu Problemen führen. In diesem Beitrag zeigen wir dir, auf welche Plattformen du dich in diesem Fall fokussieren solltest. 

Eine Präsenz auf Social Media ist mittlerweile Standard für die meisten Unternehmen. Die Kanäle variieren dabei, auch wenn die grossen Player – Facebook, Instagram, LinkedIn, YouTube und ja, auch Twitter – von den meisten bewirtschaftet werden. 

 

Welche Möglichkeiten hast du auf Social Media?

Das Social-Media-Marketing wichtig ist, müssen wir dir kaum erklären: Du kannst deine Zielgruppe dank Targeting perfekt ansprechen, erreichst sie auf den Plattformen, auf denen sie täglich aktiv sind, kannst Bindungen zu deinen Kund*innen aufbauen und verstärken und nicht zuletzt Verkäufe generieren. 

Doch gerade das Targeting steht dir meistens nur bei den bezahlten Massnahmen zur Verfügung, während du bei den organischen Posts primär deine Follower*innen erreichst. So kann es schwierig werden, die breite Masse mit deinen Inhalten zu bespielen, ohne Geld auszugeben. Doch nicht jedes Unternehmen kann es sich leisten, auf diversen Kanälen bezahlte Werbung zu schalten. Das muss aber auch nicht sein.

 

Organisch vs. Paid auf den verschiedenen sozialen Medien

Wir wollen uns nun einen Überblick über die verschiedenen Plattformen verschaffen und entscheiden, ob du mit organischem oder paid Content besser fährst. 

Bildquelle: marketing.ch

Facebook

Facebook ist weltweit gesehen noch immer die nutzerstärkste Social-Media-Plattform mit über 2.7 Milliarden User*innen. Auch in der Schweiz verzeichnet die Plattform mehr als 3.5 Millionen Nutzer*innen, womit sie noch immer vor Instagram und LinkedIn liegt. 

Trotz diesen beeindruckenden Zahlen ist die Reichweite bei organischen Posts auf Facebook, um es direkt zu sagen, miserabel. Zwar hat man die Möglichkeit, beispielsweise mit einem Video viral zu gehen, doch wenn deine Zielgruppe eher jünger ist, solltest du dich mit deinem Video-Content auf andere Plattformen wie YouTube oder TikTok fokussieren. 

Bild- und Textposts erreichen organisch gesehen kaum viel Aufmerksamkeit, weshalb du dich auf diesem Kanal diesbezüglich eher auf bezahlte Massnahmen einlassen solltest. Denn Werbung funktioniert auf Facebook – wenn es richtig gemacht wird – sehr gut. Du hast detaillierte Targeting-Optionen und kannst dank der grossen Nutzer*innenbasis eine Bandweite von Personen erreichen. 

Willst du also ein Produkt verkaufen, Anmeldungen für einen Kurs generieren oder deine Dienstleistung promoten, dann kannst du mit Facebook Ads vieles erreichen. Deine (Wo)Man-Power für organischen Content investierst du aber besser in andere Kanäle. 

 

Instagram

Auch Instagram ist international und national eine äusserst beliebte Plattform. Unternehmen, Influencer*innen und Privatpersonen nutzen den Kanal für eigene oder geschäftliche Beiträge regelmässig. 

Während auf Facebook auch reine Textposts möglich sind, braucht es auf Instagram immer ein (Bewegt)Bild im Beitrag. Vor einiger Zeit wurde auch kommuniziert, dass Videos auf Instagram nun priorisiert werden – nicht zuletzt wegen der wachsenden Popularität von YouTube und natürlich TikTok. 

Mit Reels hat Instagram ihre eigene Variante der Kurzvideoplattform TikTok lanciert. Gerade dort ist es für Unternehmen gut möglich, mit einem Video viral zu gehen. Diesbezüglich lohnen sich organische Posts auf Instagram definitiv. Willst du und dein Unternehmen aber wirklich organisch vorankommen auf Instagram, so ist regelmässiges Posten von hochwertigen Inhalten das A und O. Informiere dich regelmässig über die aktuellen Trends und das Funktionieren des Algorithmus, um deine Chancen auf mehr Reichweite zu steigern. 

Paid Content ist auch auf Instagram eine tolle Möglichkeit, gezielt deine potentiellen Kund*innen zu erreichen. Wenn du das Budget hast, können sich Kampagnen also durchaus lohnen, aber auch ohne finanzielle Investitionen kannst du hier erfolgreich werden. 

 

LinkedIn

LinkedIn ist als Business-Plattform bekannt und eignet sich für B2B- sowie B2C-Marketing. Dein Unternehmen kannst du hier ideal im besten Licht dastehen lassen mit organischen Beiträgen über eure Tätigkeiten oder über Errungenschaften, Events, Neuigkeiten und mehr. 

Auf LinkedIn sind organische Posts mit viel Text oft und gerne gesehen. Bilder und Videos werden immer wieder eingebettet, wenn es passt. Ob du nun Employer Branding betreiben oder andere auf dein Angebot aufmerksam machen willst – LinkedIn ist der Ort dafür. Wichtig ist einfach, dass du den anderen nicht auf die Nerven gehst mit zu viel Eigenlob. 

Auf dieser Plattform hast du mit organischen Posts gute Möglichkeiten, in die Feeds von diversen Personen zu gelangen, auch wenn dir diese nicht folgen. Daher kannst du LinkedIn sehr gut ohne bezahlte Werbung nutzen. Doch gerade Branding-Kampagnen oder auch paid Beiträge zu Events können dir und deinem Unternehmen nochmals einen Boost verschaffen, den du organisch vielleicht nicht gehabt hättest.

 

YouTube

Die grösste Videoplattform und die zweitgrösste Suchmaschine weltweit – das ist YouTube. Hier dreht sich alles um Videos: im Kurzformat dank den YouTube Shorts oder auch längere Videos im regulären Feed.

Die Content-Produktion für YouTube ist wohl am aufwändigsten auf dieser Liste. Hier kannst du nicht «nur» einen Text schreiben oder ein Bild bearbeiten, sondern musst ein gesamtes Video filmen, editieren und hochladen. Ein wichtiger Faktor bei YouTube ist die sogenannte Watch Time, das heisst, je mehr Minuten deines Contents geschaut werden, umso besser. Darum lohnen sich lange Videos (über 10 Minuten) definitiv – sofern die Qualität stimmt. 

Auf YouTube kann der Fokus wirklich auf organische Beiträge gelegt werden. Klar kannst du Werbung schalten, vor allem wenn deine Zielgruppe primär auf YouTube zu finden ist, aber bei begrenztem Budget kannst du dieses gut bei anderen Social-Media-Kanälen investieren. 

 

Twitter

Der Kurznachrichtendienst Twitter gerät in der Schweiz immer wieder etwas in Vergessenheit, wenn wir von den grossen Social-Media-Kanälen sprechen. Mit einer Million Schweizer Nutzer*innen ist es auch die kleinste Plattform unserer Liste – aber du kannst Twitter trotzdem sehr gut für dein Unternehmen nutzen.

Updates, News, neue Produkte oder auch einfach unterhaltsame Inhalte können auf Twitter sehr gut und schnell geteilt werden. Auf der Plattform befinden sich auch viele Journalist*innen, die deine Beiträge aufnehmen können, wenn du Glück hast. 

Mit Retweets, die eine oft genutzte Funktion sind, erscheinst du schnell auf den Timelines anderer Nutzer*innen, die dir nicht folgen. So hast du auch hier mit organischen Posts die Möglichkeit, viele Personen zu erreichen. Paid Massnahmen empfehlen wir auf Twitter nur, wenn du eine konkrete Vorstellung hast, wen du erreichen willst und kannst. Die Anzahl Nutzer*innen ist beachtlich kleiner als auf Facebook oder Instagram, daher könnten deine Investitionen dort besser aufgehoben sein. 

 

TikTok

Die Trend-Plattform der letzten Jahre schlechthin: TikTok. Während private User*innen TikTok schnell für sich entdeckt haben, brauchten Unternehmen etwas Anlaufzeit. In der Schweiz sind auch jetzt erst ca. 20 Prozent auf der Kurzvideo-Plattform vertreten. 

Wenn du aber einen Social-Media-Kanal suchst, auf dem du mit organischen Beiträgen viral gehen kannst, dann ist TikTok deine erste Anlaufstelle. Mit den diversen Trends die es jeden Monat aufs Neue gibt, sitzen Content-Ideen quasi direkt vor deiner Nase. 

Das Erstellen von TikTok-Videos ist auch wesentlich weniger aufwändig, als das Erstellen von YouTube-Videos. Trotzdem sollte der Aufwand nicht unterschätzt werden, denn regelmässiges Posten ist auch auf diesem Kanal wichtig. 

Werbung kannst du auf TikTok auch schalten und wenn du dies auf authentische und unterhaltsame Art und Weise machst, kann es sich lohnen. Aber wenn du Budget sparen musst, dann steckst du hier lieber Zeit in die Kreation eigener Inhalte. 

 

Pinterest

Pinterest wird von Marketer*innen auch gerne übersehen. Wenn du aber Produkte wie Kleider, Möbel, Einrichtungs- oder Dekorationsgegenstände o.ä. vermarktest, so ist Pinterest eine tolle Möglichkeit, dein Angebot zu präsentieren. Ästhetik ist auf Pinterest das A und O – schöne Bilder und ein konsistentes Erscheinungsbild überzeugen die Nutzer*innen auf der Plattform. 

Allein mit organischen Posts kannst du User*innen schon in deinen Bann ziehen. Deine Pins (Posts) kannst du aber auch bewerben und so die sehr kauffreudigen User*innen ansprechen und zum Kauf verleiten. 

Was du beachten musst, ist, dass Pinterest mit wenig Text auskommt. Hast du also ein sehr erklärungsbedürftiges Produkt oder eine Dienstleistung, die sich nicht mit Bildern oder kurzen Videos inszenieren lässt, so ist Pinterest wohl nicht das perfekte soziale Medium für dich und dein Unternehmen. 

 

Content und Community

Wie du siehst «kannst» du auf quasi jeder Plattform paid Content schalten, um deine Reichweite zu steigern und Conversions zu generieren. Doch genau so kannst du mit qualitativ hochwertigem Content deine organische Reichweite steigern und Personen von dir und deinem Unternehmen überzeugen. 

Mit Content der gemäss der Content Matrix, der unterhaltet, informiert, inspiriert oder überzeugt kannst du die Inhalte auf deinen Social-Media-Kanälen optimieren und einen stimmigen Online-Auftritt erzeugen. 

Die Content Matrix zeigt auf, welche Content-Formate zu welchem Zweck erstellt werden können.
Bildquelle: marketing.ch

Vergiss auch auf keinen Fall, mit deiner Community zu interagieren. Beantworte Kommentare und DMs, stelle Fragen in deinen Posts oder Stories, und gehe auf Lob wie auch Kritik ein. Wenn du eine begeisterte Community aufbauen kannst, so werden diese deine Inhalte liken und teilen, was dir zu mehr Sichtbarkeit verhilft. 

 

Gezielt sparen und investieren

Du musst also nicht auf jedem Social-Media-Kanal Kampagnen starten, um erfolgreich auf den sozialen Medien zu sein. Vielmehr kannst du dich mit organischem Content etablieren und deine Fanbase stetig ausbauen. Facebook wird dir hierbei vielleicht keine grosse Hilfe sein, aber auf Instagram, TikTok, LinkedIn und Pinterest kannst du auch ohne Werbeausgaben erfolgreich werden. 

Willst du aber eine Kampagne lancieren, so lohnt sich vorab eine genaue Analyse, wo sich deine Zielgruppe aufhält und welche Plattform zu deinem Unternehmen passt. So (und mit dem richtigen Targeting natürlich) kannst du die Performance deiner Kampagne optimieren und holst schliesslich auch das Meiste aus deinem eingesetzten Budget raus. Viel Erfolg!

 

Autorinnenprofil

Nicoles Ziel als Redakteurin ist es, ihre Begeisterung fürs Online-Marketing mit ihren Leser*innen zu teilen. Vor allem im Bereich des Content- oder Social-Media-Marketings fühlt sie sich pudelwohl und könnte stundenlang darüber erzählen. Damit ihren Freund*innen aber nicht die Ohren abfallen, veröffentlicht sie Beiträge zu diversen Marketing-Themen auf marketing.ch. Neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin ist sie Kommunikationsstudentin und Bücher-Liebhaberin. 

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