SEO-Basics für Online-Shops

03 Mär, 2014

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Die Grundlagen für eine Online-Shop Optimierung unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von der Optimierung einer Firmen-Website oder eines Blogs, jedoch gibt es schon einige Besonderheiten, die man beachten sollte. Um die Unterschiede bzw. die Besonderheiten bei einem Beispiel Online-Shop wird es in der 6-teiligen Artikel-Serie SEO für Online-Shops gehen.

1.    Meta Tags, Description, Titel, Google WM Tools
2.    Duplicate Content Problem bei Kategorien/Produktseiten, Sprechende URLs, Canonical Tags,
3.    Keyword Recherche, Informationsarchitektur
4.    Ladezeiten verringern
5.    Interne Verlinkung, Breadcrumbs
6.    Kundenkommunikation und Bewertungen

 

1. Meta Tags: Titel, Beschreibung & Google Webmaster Tools

Das wichtigste überhaupt sind einzigartige und die Seite beschreibende Titel (Meta-Tag Title) zu verfassen. „Artikel-Nummer 994" ist weder aussagekräftig, noch ideal für Suchmaschinen um eine Website zu Kategorisieren. Ein positives Beispiel wäre: „Adidas Fitness T-Shirt in schwarz - BeispielShop.xx" dies gilt auch für Kategorien und ganz besonders für die Startseite.

Die Beschreibung, die in der Ergebnisliste der Suchmaschinen unter dem Titel angezeigt wird, ist seit längerem kein Rankingfaktor mehr, aber trotzdem ein wichtiger Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung.

Sie soll die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und den User zum Klicken animieren, denn die Klickrate auf Deinen Shop in der Google Ergebnisliste, ist ein Rankingfaktor. Negativ Beispiel: „Hier kommt die Produktbeschreibung rein". Positiv Beispiel: „Das neue Fitness T-Shirt von Adidas in schwarz aus Baumwolle. Ideal für Radfahrer, Jogger und Sportbegeisterte. Jetzt versandkostenfrei bestellen!" Ein praktisches Vorschau-Tool bietet die Seite seomofo.

Die Anmeldung in den Google Webmaster Tools gehört für alle Shopbetreiber zum Pflichtprogramm. Neben Crawling-Fehlern, Suchstatistiken und Backlink-Übersicht, gehört auch die Möglichkeit, eine Sitemap anzugeben, um Google das Durchsuchen Deiner Seite zu erleichtern. Außerdem lässt sich in den Webmaster Tools, die Robots.txt kontrollieren, ob eventuell Verzeichnisse oder Dateien vom Crawlen ausgeschlossen wurden. Google informiert zusätzlich über kritische Fehler, die auf der angemeldeten Website gefunden wurden.

Überschriften sollten in der korrekten semantischen Reihenfolge ausgezeichnet werden. H1 als Hauptüberschrift nur einmal auf jeder einzelnen Seite: Produktname auf der Detail-Seite und Kategorienamen auf der Kategorieseite. Wichtige Schlüsselwörter und der Shop-Name gehören in die Hauptüberschrift auf der  Startseite. H2 und H3 werden für Zwischenüberschriften genutzt.

2. Wie doppelte Inhalte Deinen Shop abstürzen lassen

Auf Parameter-URLs wie seite.php?cat=55&prod=12 sowie Session IDs sollte verzichtet werden und durch sprechende (sprich: selbst erklärende) URLs /manner/oberteile/sweatshirts ersetzt werden. Das hilft nicht nur Suchmaschinen Deinen Online-Shop besser zu erfassen, sondern auch Deine Benutzer finden sich schneller zurecht. Ist eine Seite oder ein Produkt über mehrere verschiedene URLs zu erreichen, da es in mehreren Kategorien vorhanden ist, setze ein Canonical auf eine URL, um Google damit die bevorzugte URL zu signalisieren. Duplicate Content-Probleme lassen sich damit sehr gut vermeiden.

Alle Shop-Systeme bieten auf der Kategorie-Seite verschiedene Sortiermöglichkeiten/Filter nach Preis, Farbe etc. an. Das kann zu einem DC-Problem werden, wenn eine Kategorie über mehrere URLs zu erreichen ist, aber nur die Anordnung der Produkte auf der Kategorie-Seite eine andere ist, der Text der Beschreibung sich jedoch stets wiederholt. Manche Shop-Systeme „müllen" dadurch den Index der Suchmaschinen regelrecht voll, was sich extrem negativ auf das Ranking auswirken kann. Die Möglichkeiten, um das Problem zu lösen, sind:
  •  Konfiguriere in den Google Webmaster Tools die „URL-Parameter"
  • Setze einen Canonical Tag auf die jeweilige Kategorie
  • Verzichte auf die Anzeige von Suchparametern in der URL
Viele Händler übernehmen den Produkttext direkt vom Hersteller und vergessen dabei, wie viele ihrer Konkurrenten den Text ebenfalls übernehmen. Suchmaschinen werten diese hundertfach kopierten Produktbeschreibungen als Duplicate Content und stufen solche Seiten dementsprechend ab. Individualität wird auch bei Google groß geschrieben,  deshalb sind einzigartige, ausführliche und informative Produktbeschreibungen ein Must-have in der Online-Shop Optimierung. Bei mehreren tausend Produkten ist es empfehlenswert, die Produkte nach Marge/Verkaufszahlen zu priorisieren und die Liste von oben nach unten abzuarbeiten, um ihnen einen individuellen Text zu verpassen.

Neben einer einzigartigen Produktbeschreibung sollte auch auf den Kategorie-Seiten eine ausführliche Beschreibung stehen.

Oftmals kommt es vor, dass sich zwei Produkte kaum unterscheiden, lediglich die Größe und die Farbe ist anders. Abhilfe schafft man, in dem man sehr ähnliche Produkte auf einer Produktdetail-Seite zusammenfasst. Eine weitere Möglichkeit ist die Kanonisierung auf einen Artikel mittels Canonical Tag. Wenn es sich partout nicht vermeiden lässt, achte auf eine absolut unterschiedliche Produktbeschreibung der sich ähnelnden Produkte.

3. Keyword-Recherche & Informationsarchitektur

Für die Keyword-Recherche eignen sich vor allem bei kleineren Shops Kunden, Freunde, Verwandte. Nach welchen Suchbegriffen würden sie sich über ein Produkt informieren bzw. bei welchen Begriffen steht eine konkrete Kaufabsicht dahinter. Auch rankingCoach, das Google Keyword Tool und die „Verwandten Suchanfragen" in der Google Ergebnisliste stehen zur Keyword-Recherche zur Verfügung. Die nun erstellte Liste wird in Keyword-Sets (Suchbegriffsgruppen) kategorisiert und nach Priorisierung, Suchvolumen und Konkurrenz sortiert.

Die priorisierten Keywords werden auf der Startseite (Titel, Beschreibung, Überschrift und Fließtext) positioniert. Für sehr generische Begriffe wie „Mode" oder „Bekleidung" herrscht eine sehr hohe Konkurrenz und eine gute Platzierung wird nur sehr schwer zu erreichen sein. Der Fokus sollte daher auf Nischen (Long Tail Keywords) wie „kleine schwarze Hüte" liegen, je nach Konkurrenzsituation lassen sich so in kurzer Zeit Erfolge erzielen.

Jetzt müssen die gewählten Keywords in die Website-Struktur gebracht werden, denn nicht nur für Suchmaschinen, sondern  auch für die Besucher ist eine aussagekräftige und auf Keywords optimierte Informationsarchitektur unbedingt notwendig. Kategorienamen wie „Sachen für Drüber -> kurzärmlig" sind für potentielle Kunden wenig aussagekräftig. Besser wäre: „Oberbekleidung -> T-Shirts". Solche Namen erleichtern dem Besucher das Navigieren durch den Shop. Mit einer Mind Map Software lässt sich eine Informationsarchitektur aufbauen, die Keywords und Usability berücksichtigt. Hier ist es wichtig, besonders gründlich und gewissenhaft zu arbeiten, da sich eingeschlichene Fehler später nur schwer ausmerzen lassen.

4. Ladezeiten runter, Conversions rauf!

Die Ladezeit eines Shops spielt eine große Rolle: Dauert der Seitenaufbau zu lang, springen die Besucher ab und kaufen bei der Konkurrenz. Innerhalb von 3 Sekunden sollte jede Seite des Auftritts geladen sein. Tests bei Amazon ergaben, dass alle 100ms längere Ladezeit der Umsatz um 1 Prozent einbrach (Kohavi and Longbotham 2007).

Um die Ladezeiten eines Shops zu verbessern stehen viele Möglichkeiten bereit, schon mit der Komprimierung von hochauflösenden Bildern kann sich die Ladezeit drastisch verringern.

Produktbilder lassen sich nahezu verlustfrei bei dem Online-Dienst jpegmini.com komprimieren. Aufwendige Designelemente kommen jedoch nicht ohne JavaScript oder jQuery aus. Google bietet mit seinen Hosted Libraries eine Bibliothek an verschiedenen Standarddateien an, auf die viele dynamische Effekte einer Website zugreifen, wie ein Bild-Slider oder Menüs. Das spart Zeit, denn meistens liegen diese Dateien schon im Browser-Cache des Besuchers und es spart Datenverkehr (Traffic). Diese Dateien werden am Ende einer Seite aber noch vor dem Schließenden Body Tag eingebunden.

CSS-Dateien sollten zusammengefasst in einer Datei auf einer externen oder Sub-Domain liegen, um die HTTP-Requests von der Hauptdomain zu verringern und somit Anzahl der Verbindungen zwischen dem User und den Webservern zu erhöhen, um den Seitenaufbau zu beschleunigen. Da Online-Shops in der Regel auf dedizierten Servern laufen, sollte eine Komprimierung gzip/deflate in der .htaccess aktiviert werden. Um weitere HTTP-Requests zu sparen, werden Navigationsgrafiken, Logos und wiederkehrende Grafiken in eine große Bilddatei zusammengefügt. Mit Hilfe von CSS kann jedes einzelne Bild in der großen Grafik angesprochen und ausgegeben werden. Bei jedem Aufruf des Online-Shops werden dynamisch - aus Templates und der Datenbank - Seiten für den Benutzer erstellt, das kostet Zeit. Viel schneller laden Seiten, die bereits fertig generiert sind und nur noch dem Besucher ausgeliefert werden. Einige Shop-Systeme unterstützen mittlerweile solche Caching-Lösungen.

5. Brotkrümel, Interne Links

Breadcrumbs, oder auch Brotkrümelnavigation genannte Navigation, ist eine hervorragende Möglichkeit, um Besuchern die Navigation innerhalb des Shops zu erleichtern: „Sie befinden sich hier: Home -> Männer -> T-Shirts -> Adidas". Auch in der Google-Ergebnisliste werden Breadcrumbs angezeigt, vorausgesetzt sie wurden mit Mikrodaten oder RDFa-Markups markiert, was die Klickrate auf Eure Website erhöhen kann.

Um die interne Verlinkung zu stärken und den Suchmaschinen weitere eindeutige Signale zu geben, ist es wichtig, auf allen Seiten entsprechende Links aus dem Fließtext heraus zu setzen. Das kann von der Startseite aus auf eine Kategorie, oder auf der Produktseite auf ergänzende oder ähnliche Produkte sein, wichtig dabei ist, die Linktexte mit eindeutigen Keywords zu versehen. Ein Paradebeispiel für perfekte interne Verlinkung ist Wikipedia.

6. Positive Bewertungen sorgen für Aufschwung!

Rezensionen sind für Kunden im Entscheidungsprozess besonders wichtig und sollten deshalb auf der Produktseite eingebunden werden. Nicht nur das dadurch mehr Inhalt geschaffen wird, Sie können nun auch sogenannte Rich Snippets einsetzten wie die Sternchen-Bewertungen in den Ergebnislisten der Suchmaschinen. Siegel von Trusted Shops oder ähnlichen Bewertungsportalen schaffen es Vertrauen bei Kunden, sich für den richtigen Online-Shop entschieden zu haben. Ladet Eure Kunden ein, Eure Leistung und Produkte zu bewerten. Hier bietet sich u.a. eine entsprechende Aufforderung auf der Dankes-Seite an.

Ein Online-Shop ist zumeist sehr eintönig / einseitig in Bezug auf Kundenkommunikation und Interaktion, tretet deshalb mit Euren Kunden in Kontakt. Startet einen Blog oder eine News-Ecke und schreibt/gestaltet wirklich interessanten Inhalt und bindet Eure Kunden aktiv ein. Verbreitet Eure Beiträge auch über die verschiedenen Social Media-Kanäle. Somit schafft Ihr nicht nur einen Mehrwert für Eure Besucher, sondern generiert - bei guten Inhalten, die auch in anderen Blogs aufgegriffen werden - noch Backlinks für Eure Seite.

Kunden können in einem Online-Shop die Produkte nicht anprobieren oder testen, umso wichtiger ist es dem Kunden, sich ein detailliertes Bild über das Produkt zu machen. Bietet daher einzigartige Produktbilder an und achtet auf einen passenden Dateinamen, ALT-Tags sowie TITEL-Tags. So gebt Ihr nicht nur Euren Besuchern ein umfangreiches Bild Eurer Produkte, sondern auch Google. Wenn Ihr die Möglichkeit habt, selber Produktbilder zu erstellen, dann habt Ihr einen weiteren Vorteil gegenüber Euren Konkurrenten , denn in der Google-Bildersuche heben sich Eure Bilder mehr ab als die immer gleichen Bilder des Herstellers.

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