Google Ads und SEO kombinieren: 6 Erfolgsstrategien

07 Jul, 2020

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Auf den ersten Blick scheint es so, als müsste man sich zwischen der Schaltung von Anzeigen per Google Ads und der Optimierung der Website für kostenlose Suchergebnisse, das sogenannte SEO, entscheiden.

Ein innerer Impuls ist häufig, dass SEO ganz klar die bessere Wahl ist. Es kostet schliesslich nichts. Wieso sollte man fürs Gefunden-werden bei Google bezahlen, wenn es auch umsonst geht?
Das ist eine berechtigte Frage. 

Kurzvergleich der beiden Strategien 

 

Wenn wir uns das genauer anschauen, wird jedoch schnell klar, dass SEO auch etwas kostet: nämlich Zeit: wenn man alles selbst macht - oder Geld, wenn man eine Agentur beauftragt oder Mitarbeiter dafür freistellt

Ein weiterer Nachteil von Suchmaschinenoptimierung kann sein, dass es sehr lange dauert, bis man Erfolge sieht. In einem hart umkämpften Markt kann es bis zu einem Jahr dauern, bis Inhalte der Website bei Google Spitzenpositionen auf der ersten Seite erreichen. 

Noch mehr Vor- und Nachteile der beiden Google-Marketing-Strategien findest du in diesem Beitrag.

Meiner Erfahrung nach wird ein einmal erreichtes Ranking für eine Website immer stabiler und besser. Google kann mit der Zeit immer genauer die Inhalte verstehen und immer mehr passende Suchanfragen zuordnen. 

SEO braucht also Zeit und Google Anzeigen kosten Geld. Was ist denn nun das richtige?

 

Google Ads und SEO schlau kombinieren 


Tatsächlich musst du dich überhaupt nicht entscheiden. Man kann beides sehr gut in einer Strategie miteinander kombinieren. 
Da beide Marketing-Kanäle ihre Stärken und Schwächen haben, kann man bei einer Kombination die Synergien ideal nutzen.
Wie die Google-Ads-SEO-Kombi am besten funktioniert, hängt von deiner finanziellen Ausgangslage, deinem Unternehmen, deinem Angebot, der Zielgruppe und deinen Zielen ab, die du erreichen möchtest. 

Es folgen ein paar anschauliche Beispiele von strategisch eingesetzten Kombinationsmöglichkeiten, die die Stärken beider Modelle kostengünstig einsetzen.

#1: Mit Google Ads die Anschubkraft nutzen 


Mit Google Anzeigen kann man bei einer Neugründung die Sichtbarkeit bei Google boosten. 

Zum Beispiel: 

Ein Rechtsanwalt macht sich selbständig oder gründet eine neue Kanzlei mit einer ganz neuen Website auf einer neuen Domain. Die Website wird suchmaschinenoptimiert aufgebaut, und er trägt sein Unternehmen bei Google MyBusiness ein. So wird er bei Google in einigen Monaten bei regionalen Suchanfragen kostenlos gefunden werden, wenn jemand nach einem Anwalt für die Rechtsgebiete sucht, die er anbietet.
Um die Zeit zu überbrücken bis die SEO-Massnahmen greifen, schaltet er Anzeigen in der Google-Suche. Da ein neues Mandat ihm in der Regel einen guten Umsatz bringt, investiert er gleich einige hundert Euro jeden Monat, um alle Rechtsgebiete zu bewerben und schnell erste Kunden zu gewinnen.

Nachdem sein Geschäft läuft und seine Website nach einiger Zeit auch kostenlos gut gefunden wird, schaltet er die Anzeigen wieder ab.

TIPP: Durch diese Strategie hat man eine Anfangsinvestition, und kann langfristig Kosten sparen, indem man die kostenpflichtige Anzeigenschaltung nur so lange wie nötig betreibt.
 

#2: Vom Doppeleffekt profitieren 


Es ist nicht notwendig, die Google Ads auszuschalten, sobald die SEO-Massnahmen greifen. 
Der Anwalt aus dem oben genannten Beispiel könnte auch die Anzeigen weiterlaufen lassen, obwohl er kostenlos gut gefunden wird.

Das hat zwei schöne Effekte: 

- Er erscheint gleich zweimal in der Suche bei einer Suchanfrage, einmal mit einer Anzeige und einmal mit einem organischen, also kostenlosen, Suchergebnis. Im Idealfall bei regionalen Suchen sogar gleich noch ein drittes Mal im Local Pack bei den Suchergebnissen aus Google MyBusiness. Das bringt ihm grosse Aufmerksamkeit. 

- Wenn er mehrmals in Suchergebnissen auf der ersten Seite erscheint, können diese Plätze bei Google schon mal nicht durch Wettbewerber belegt werden. Es hat also auch einen Verdrängungs-Effekt, für den sich die Investition lohnen kann.

TIPP: Diese Strategie empfiehlt sich für Unternehmen, die genügend finanziellen Spielraum haben, um beides dauerhaft abzudecken.

 

#3: Mit Google Ads die SEO-Lücken füllen 


Mit Google Ads kann man auch gezielt nur ein Thema bewerben, das bei Google organisch nicht gefunden wird.

Zum Beispiel: 

Eine etablierte Yoga-Schule, die schon sehr gut in der organischen Google-Suche bei den kostenlosen Ergebnissen auf der ersten Seite gefunden wird, bietet ganz neu einen Yoga-Kurs für Mütter und Kinder an. Wie sie nach Recherchen weiss, wird danach auch bei Google gesucht. Doch weil das Angebot auf ihrer Website ganz brandneu ist, wird ihr Kurs noch nicht gefunden.
Für Google Ads hatte sie bisher kein Geld übrig. Doch um den Kurs schnell zu füllen und um dadurch auch generell ganz neue Kunden aus dieser Zielgruppe für ihre Yoga-Schule zu gewinnen, schaltet sie vorübergehend Google Ads ganz spezifisch nur für diesen Kurs und für diese Zielgruppe.  

Der Vorteil für sie: 

Da die Yoga-Schule bereits sehr gut in der organischen Suche kostenlos gefunden wird, muss sie keine umfangreiche Google Ads Kampagne schalten. Sie bewirbt nur ganz gezielt dieses eine Angebot, spielt die Anzeigen im Umkreis von 5km aus (weiter fährt ihre Zielgruppe nicht), und spielt sie auch nur an Frauen aus. 

So kann sie mit einem sehr geringen monatlichen Budget (je nach Region z.B. zwischen 100 -150 EUR/Monat) erfolgreich und schnell neue Kursteilnehmerinnen gewinnen.
Die Anzeigen kann sie abschalten, sobald der neue Kurs auf Seite eins bei Google angekommen ist und ohne Anzeigen gefunden wird.

TIPP: Fokussiere dich auf nur ein Angebot und achte auf sehr genaue Einstellungen deiner Kampagnen. Dann kannst du auch mit einem sehr kleinen Budget effektiv neue Kunden gewinnen.

 

#4: Mit Remarketing Anzeigen Besucher zurückholen 


Eine spannende Kombi-Möglichkeit von Google Ads und SEO, die vor allem für kleine Unternehmen nützlich sein kann, ist SEO-Strategien mit Remarketing-Anzeigen zu kombinieren.

Was sind Remarketing-Ads?

Dabei werden ehemaligen Webseitenbesuchern, die deine Website oder deinen Blog über die kostenlose Google-Suche gefunden haben, nach dem Webseitenbesuch beim Surfen im Internet Banner gezeigt. 
Vielleicht ist dir das auch schon passiert, dass du nach einem Besuch bei einem grossen Onlineshop oder eines Handy-Anbieters danach ständig Werbung von dieser Website siehst.

Was die Grossen können, funktioniert auch sehr gut für kleine Unternehmen. Denn Bannerwerbung, die nur ehemaligen Webseitenbesuchern gezeigt wird, ist recht günstig. Du kannst z.B. mit 2-3 EUR am Tag schon Werbung schalten.

Vorteil dieser Strategie: 

Den grossen Teil der neuen Besucher holst du mit der langfristigen und kostenlosen SEO-Strategie. Dann zeigst du Werbung nur noch denjenigen, die dich schon kennen. Wer dein Unternehmen schon mal wahrgenommen hat, ist viel mehr bereit, zurück zu kommen und bei dir zu kaufen. 
Durch Banner, die du immer wieder zeigst, erreichst du einen dauerhaften Branding-Effekt, d.h. die Person verknüpft deine Marke bzw. dein Unternehmen mit einer Lösung und kommt so zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf dich zurück. 
TIPP: Um am besten zu profitieren, solltest du Analytics und Google Ads verknüpfen, damit du die Zielgruppen aus Analytics für deine Anzeigen nutzen kannst. Zielgruppen aus Analytics sind viel genauer. 

  

#5: Strategie nach Umsatzpotenzial ausrichten 


Eine Möglichkeit, Google Ads und SEO effizient und dauerhaft Seite an Seite zu nutzen, ist, wenn man sich mit der Suchintention der Nutzer beschäftigt und den Kanal für neue Webseitenbesucher nach Gesichtspunkten der Wahrscheinlichkeit für Umsatz ausrichtet. 
Klingt kompliziert?  

Ein Beispiel aus meinem eigenen Unternehmen:
Ich biete Onlinekurse an zum Thema SEO und Google Ads und ich habe einen Blog zu diesen Themen. Die Zielgruppe sind kleine Unternehmen, die sich für Google Marketing interessieren. 

Bei meinen Blogartikeln dachte ich auf SEO-Optimierung. Mein Kursangebot bewerbe ich mit Anzeigen. Warum?

Angenommen, jemand möchte sich über Möglichkeiten, Kosten und Funktionen von Google Ads informieren. Diese Person ist an einem Punkt, an dem sie Informationen sucht und noch nicht kaufbereit ist für einen Kurs oder eine Beratung bei mir. 

Bei der Suche nach «Google Ads Tipps» oder «Google Ads vs. SEO» finden sie meine SEO-optimierten Blogbeiträge, die sie lesen und ihren Informationsbedarf kostenlos decken können. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand an diesem Punkt zu einem Kunden wird, ist sehr gering. Es besteht noch Informationsbedarf.
An einem späteren Punkt entscheiden sich manche, sich vertiefter mit dem Thema zu beschäftigen und z.B. einen Onlinekurs zu Google Ads zu absolvieren. Sie googeln nun z.B. ganz konkret nach einem «Google Ads Onlinekurs» - und finden meine Anzeige.

Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Besucher zu Kunden werden, ist sehr viel höher als bei denjenigen, die nach Tipps suchen. Hier lohnt sich also die Investition in Anzeigen für mich, denn direkter Umsatz durch Anzeigen für meine Kurse ist sehr viel eher möglich. 

 

Fazit – Google Ads und SEO Kombinieren 


Es muss nicht unbedingt entweder die eine oder die andere Strategie sein, wenn du darüber nachdenkst, wie du bei Google gefunden werden kannst. Wie du siehst, hängt es von unternehmerischen Aspekten ab und von den Zielen, die du erreichen möchtest. 
Wenn du dich etwas näher mit SEO oder mit Google Ads beschäftigen möchtest, dann findest du auf meiner Website einen kostenlosen SEO-Minikurs und weiterführende Infos zum richtigen Umgang mit Google Ads.

 

Autorenbio

Melanie Haux ist zertifizierte Google Ads Spezialistin und hilft Selbständigen und kleinen Unternehmen bei Google auf der ersten Seite gefunden zu werden. Einfach erklärt und garantiert ohne Fachchinesisch.

 

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