In diesem expertCoach hat sich der Social Media Marketing Experte Gero Pflüger unseren Fragen gestellt.
Meine Aufgabe ist es, Unternehmen dahin zu begleiten, dass sie erfolgreicher im Social Web werden. Ich berate also Unternehmer und Marketing-Verantwortliche in allen Dingen rund ums Social-Media-Marketing und Community Management und entwickle Strategien in diesem Bereich. Außerdem führe ich Social-Media-Workshops und -Schulungen durch, halte Vorträge und unterstütze auch mit operativen Agenturtätigkeiten, wenn ein Unternehmen einmal nicht genug Know-how oder personelle Ressourcen haben sollte. Darüber hinaus bin ich Autor des Buches »Social-Media-Marketing für Dummies«, das ab Juli 2020 im Buchhandel erhältlich ist.
Diese schwierigste Frage ist erstaunlich einfach zu beantworten: Du bist dann erfolgreich, wenn du mit deinen Social-Media-Aktivitäten ein spezifisches, ambitioniertes und realistisches Ziel innerhalb eines vorgesehenen Zeitrahmens messbar erreichst. Das ist alles – keine Raketenwissenschaft also! Doch schon daran scheitern bereits die meisten Unternehmen. Sie stecken sich entweder gar keine, komplett unterambitionierte oder vollkommen unrealistische Ziele, wählen die falschen Plattformen und die falschen Kennzahlen zur Erfolgsmessung, sprechen die falschen Leute an, arbeiten nicht dauerhaft und nachhaltig an ihren Auftritten und nehmen Social Media generell zu wenig ernst.
Schlimm ist, dass viele glauben, Social Media sei per se was für »die jungen Leute«, weshalb dann gleich der komplette Social-Media-Marketing-Bereich in die Hände des Azubis gelegt wird. Der ist schließlich bei diesem TikTok und kennt sich darum damit aus. Erstaunlich häufig höre ich außerdem, dass Social Media nichts koste. Das ist allerdings kompletter Unsinn, zumindest dann, wenn es nicht bloß eine Spielerei bleiben soll.
Generell machen mich Fragen, die ein Laie an mich richtet, nicht fassungslos. Man fragt mich ja, weil ich ein bisschen tiefer im Thema stecke als der Fragesteller selbst. Mich macht hingegen fassungslos, mit wie wenig Social-Media-Expertise die angeblichen Experten aufwarten können, die lautstark auf Facebook und vor allem auf Instagram unterwegs sind.
Schritt 1: Don’t feed the troll! Auf die Trollereien also gar nicht eingehen und schlicht ignorieren.
Schritt 2: Wenn Schritt 1 nicht hilft, ihn öffentlich als Troll identifizieren und Konsequenzen (melden und blockieren) androhen.
Schritt 3: Wenn Schritt 2 nicht hilft, kurzen Prozess machen: melden und blockieren.
Wenn deine Klientel Teenager sind: Ja, aufspringen.
Wenn deine Klientel Twens sind: Den Trend beobachten und vorbereitet sein – die Teens von heute sind die Twens von morgen.
Wenn deine Klientel älter als 25 bis 30 Jahre alt ist, kannst du TikTok zumindest vorläufig ignorieren.
Stimmt. Die Plattformen, Strategien und taktischen Herangehensweisen sind extrem häufig Änderungen unterworfen, teilweise sogar ziemlich starken. Das betrifft manche Plattformen und Techniken stärker als andere. Ich bleibe auf dem Laufenden, indem ich sehr viel zu digitalem Marketing lese. In meinem Feed-Reader dürfte ich so an die hundert Quellen zu den Themenfeldern Online-, Social-Media- und Content Marketing abonniert haben, und zwar sowohl aus dem deutsch- als auch dem englischsprachigen Raum. Davon lese ich natürlich nicht alles, aber doch sehr vieles.
Darüber hinaus höre ich bei jeder sich bietenden Gelegenheit thematisch passende Podcasts, also im Bus, der Bahn und in der Mittagspause, aber auch im privaten Umfeld, etwa bei der Gartenarbeit. Etwa meine halbe Arbeitszeit lese, höre und lerne ich, plus einen nicht zu unterschätzenden Teil in meiner Freizeit.
Da bin ich komplett Old School: Auf Platz drei liegt bei mir der Pulp-Fiction-Travolta in Dutzenden animierten GIFs, auf Platz zwei landen die Trollface-Memes. Aber auf Platz eins liegt unangefochten natürlich Grumpy Cat. Ruhe in Frieden, Tardar Sauce.