Eine der günstigsten und gleichzeitig effektivsten Maßnahmen der Suchmaschinenoptimierung ist die Optimierung der eigenen Inhalte. Trotzdem wird sie gerade von Freiberuflern, Einzelunternehmern und kleinen Unternehmen oft vernachlässigt: Auf vielen Websites findet man nur sehr kurze Texte, oft sogar nur ein paar Bullet-Points.
Dabei sind es genau diese Inhalte, anhand derer ein potentieller Kunde entscheidet, ob er den Hörer in die Hand nimmt oder eine E-Mail schreibt.
Und mindestens genauso wichtig: Google braucht ausreichend Content, um eine Seite einordnen und bewerten zu können. Ohne Inhalte kann Google nicht bestimmen, um was es auf einer Seite geht. Die Folge: kein Ranking.
Aber was genau zeichnet guten Content aus und wie überzeugst du damit Google, dass deine Website ein Ranking auf den ersten Plätzen verdient?
In den 2000er Jahren war die Keyword-Dichte einer der wichtigsten Faktoren, nach denen Google die Relevanz einer Seite bewertete. Aber diese Zeiten sind lange vorbei und heute spielt die Keyword-Dichte nur noch eine untergeordnete Rolle.
Der Google-Algorithmus ist intelligenter geworden und nutzt eine sogenannte semantische Analyse, um zu bestimmen, um was es auf einer Website geht. Dabei analysiert Google nicht nur, wie oft ein Keyword vorkommt, sondern auch ob Synonyme, verwandte Begriffe und Phrasen im Text auftauchen.
Deshalb ist es gar nicht notwendig, dass du in deinen Texten ständig die gleichen Keywords wiederholst. Im Gegenteil: Ein Text, der umfassend verschiedene Aspekte eines Themas behandelt, wird eher mit einem guten Ranking belohnt als ein Text, der mit den immer gleichen Keywords vollgestopft ist.
Einzigartige Inhalte sind ein weiterer Schlüssel zu guten Positionen in den Suchergebnissen.
Deine Website-Texte sollten so nicht eins-zu-eins an anderen Stellen im Web zu finden sein. Texte von fremden Website per Copy-und-Paste für die eigene Website zu übernehmen ist nicht nur rechtlich ein Problem. Du stellst damit auch sicher, dass du garantiert nicht bei Google ranken wirst.
Aber auch in Bezug auf deine Website bzw. auf alle Unterseiten deiner Website solltest du darauf achten, dass du nicht mehrmals die gleichen Texte verwendest.
Je mehr sich die Inhalte deiner Unterseiten ähneln, desto schwieriger wird es für Google zu unterscheiden, welche deine Unterseiten nun das beste Ergebnis zu einer Suche ist. Man spricht in diesem Zusammenhang von Keyword-Canibalisation: Ähnliche Unterseite konkurrieren um ein Ranking und schaden sich so gegenseitig.
Vermeide es deshalb, auf jeder Seite die gleichen Texte zu verwenden und achte insbesondere darauf, dass Title, Description und Überschriften möglichst einzigartig sind.
Definiere außerdem eine klare Struktur und lege ein Keyword-Mapping fest. Entscheide dich, welche deiner Unterseiten zu welchem Keyword ranken soll. Eine grobe Richtschnur dabei ist, dass eine Unterseite nur für ein bis drei Keywords optimiert werden sollte.
Es gibt den Mythos, dass niemand lange Texte lesen würde. Aber das stimmt nicht. Richtig ist: Niemand liest gerne langweilige Texte, aber wenn der Text und weitere Inhalte interessant und nützlich sind, dann werden durchaus auch sehr lange Texte gelesen.
Tatsächlich zeigen Studien, dass die durchschnittliche Textlänge auf Seiten, die in den Top10 bei Google gelistet werden, in den letzten Jahren immer höher geworden ist. Je nach Branche beträgt sie teilweise 800 Wörter bis über 1200 Wörter.
Mein Tipp: Hab keine Angst vor langen Texten, aber schreib einen Text nur genau so lang, wie er sein muss.
Lange Texte werden interessanter und leichter konsumierbar, wenn du sie mit Hilfe von Unterüberschriften und Listen strukturierst und mit Bildern und Videos aufpeppst.
Durch diese Strukturierung schärfst du das Profil deiner Inhalte. Du hilfst damit Google bei der Einordnung deiner Seite und begeisterst nebenbei auch deine Leser.
Denke bei der Erstellung deiner Seiten ganzheitlich. Stelle dir unter anderem diese Fragen:
- Wie würde ein Kunde von dir einem anderen potentiellen Kunden dein Thema, deine Dienstleistung oder dein Produkt in drei bis vier Sätzen vorstellen?
- Welche Anwendungsfälle gibt es für dein Produkt oder deine Dienstleistung?
- Welchen Nutzen stiftest du bei deinem Kunden mit deinem Produkt?
- Wie unterscheidet sich dein Angebot von dem deiner Mitbewerber?
- Was muss der Kunde wissen, um sich jetzt dazu zu entscheiden, Kontakt zu dir aufzunehmen?
- Welche Fragen könnte der Kunde haben?
Die Antworten kannst du nutzen, um deine Inhalte zu verbessern. Denke dabei auch daran, dass deine potentiellen Kunden unterschiedlich weit in ihrem Entscheidungsprozess sein können und dementsprechend andere Informationen benötigen.
Neben deinen Texten kannst du deine Bilder dazu nutzen, um dein Ranking zu verbessern. Bilder-SEO ist ein weitläufiges Thema, aber wenn du diese drei Tipps befolgt, bis zu schon besser als ein großer Teil deiner Mitbewerber:
- Gib deinen Bildern einen sprechenden Namen und verwende dabei deine Suchbegriffe. Aber vermeide dabei Keyword-Spamming.
- Beschreibe im Alt-Tag das Bild.
- Achte auf eine möglichst geringe Dateigröße, möglichst unter 150kB, und binde das Bild in der Größe ein, in der es maximal angezeigt wird, also z.B nicht in 4000 x 3000 Pixel, sondern in 1200 x 800 Pixel.
Google kann anhand von sogenannten User Signals das Verhalten eines Users bestimmen. Auch wenn Google bisher den Einfluss von User Signals auf das Ranking nur für die mobile Suche bestätigt hat, geht man davon aus, dass unter anderem die folgenden User Signals für das Ranking relevant sind:
- Wie oft wird ein Suchergebnis angeklickt?
- Wie hoch ist die Verweildauer auf der Seite?
- Wie oft kehren User nach dem Klick auf ein Suchergebnis schon nach wenigen Sekunden wieder zur Suche zurück?
Folgende Dinge kannst du tun, damit deine Seite bessere User Signals aussendet:
- Verbessere deine Inhalte. Wenn ein Nutzer bei dir genau die umfassenden Informationen findet, die er sucht, dann wird er länger auf deiner Seite bleiben.
- Verbessere deine Title und Meta-Descriptions, damit dein Eintrag in den Suchergebnissen öfter angeklickt wird. Achte dabei aber darauf, dass sie zu deinen Inhalten passen. Versprich nichts, was du nicht halten kannst.
Zugegeben: Die Erstellung von gutem Content ist mit etwas Aufwand verbunden. Aber der lohnt sich. Schließlich machst du das genau einmal und profitierst dauerhaft davon.
Hier ist meine Empfehlung, wie du am besten vorgehst:
Ansgar Böttcher berät mit seinem Unternehmen KeepWebSimple Freiberufler, Einzelunternehmer und KMU in allen Fragen rund um Webdesign, E-Commerce und Online Marketing.